Langenfeld (Rhld)

Am 24. Juli 2021 haben Musiker des Sinfonieorchesters Bergisch Gladbach ein weiteres Konzert in Langenfeld gegeben. Ursprünglich als Open Air im Freizeitpark gedacht, musste der Auftritt aufgrund von Gewitterwarnung in den Schauplatz verlegt werden. In diesem Konzert hat eine kammerorchestrale Gruppe des Klangkörpers eine Reihe von Werken von Barock bis Romantik in wechselnder Besetzung präsentiert - für Streicher, Bläser und auch unterschiedlich gemischt, wodurch mehrere Musiker des Orchesters die Möglichkeit bekamen, als Solisten aufzutreten. Von Wolfgang Amadeus Mozart waren im Programm zwei Werke vertreten - seine berühmte "Eine kleine Nachtmusik" wie auch das deutlich seltener gespieltes "Quartett für Oboe und drei Streichinstrumente".



KV 370, Quartett für Oboe & Streicher F-Dur
Solisten: Agnes Grube (Oboe), Birgit Heydel (Violine), Sonja Scholz (Bratsche), Lev Gordin (Cello)
Aufnahme am 24. Juli 2021 in der Kultur- und Bildungsstätte Schauplatz, Langenfeld (Rhld)

KV 370, Quartett für Oboe & Streicher F-Dur
KV 370, Quartett für Oboe & Streicher F-Dur, Allegro
KV 370, Quartett für Oboe & Streicher F-Dur, Adagio
KV 370, Quartett für Oboe & Streicher F-Dur, Rondeau - Allegro

KV 370 Langenfeld (Rhld)

Mozarts einzige Komposition für diese Besetzung entstand 1781 in München und wurde für Friedrich Ramm, den ersten Oboisten der renommierten Mannheimer Hofkapelle geschrieben. Trotz der überschaubaren Länge des Werkes lässt es sich vom Niveau seiner spieltechnischen Anforderungen her als Oboenkonzert betrachten. Die Oboenpartie, von den drei Streichinstrumenten sehr rücksichtsvoll begleitet, ist sehr kunstvoll und vielfältig ausgestaltet bietet dem Interpreten gute Möglichkeiten, das breite Potential des Instrumentes zu präsentieren. Insgesamt zeichnet sich die Musik durch eine breite Palette an Charakteren aus: Im ersten Satz Allegro (in Form eines Sonatenkopfsatzes) und vor allem im finalen Rondo ist eine leichte und schwungvolle Verspieltheit zu genießen, verbunden im letzten Satz mit einem ausgeprägten tänzerischen Geist. Die spieltechnische Brillanz und die Beherrschung aller Registerlagen auf der Oboe sind hier für Solisten von substanzieller Bedeutung. Im zweiten Satz Adagio erlebt man dagegen eine tief melancholische, konzentriert nachdenkliche und sogar traurige Episode, deren Eindruck durch die sehnsüchtigen Töne der Oboe noch lange in Erinnerung bleiben.


Agnes Grube

Agnes Grube, geboren 1981 in Cegléd (Ungarn), kann auf eine umfangreiche internationale Musikausbildung in Ungarn (Liszt Academy of Musik in Budapest), Deutschland (Musikhochschulen Mannheim und Karlsruhe) sowie Frankreich (Ecole Nationale De Musique, Montbéliard) zurückblicken und profiliert sich seitdem als Oboistin in Orchestern – meistenteils als erste Oboe oder Solo-Oboe.
Zu verschiedenen Zeiten war sie Mitglied solcher renommierten Klangkörper wie beispielsweise des ungarischen Dohnányi Ernö Symphony Orchestra, des Gustav Mahler Youth Orchestra, des European Union Youth Orchestra oder der Mannheimer Philharmoniker.
Seit 2020 ist sie erste Oboistin des Sinfonieorchesters Bergisch Gladbach und nimmt dabei an einigen Projekten des Orchesters auch als Solistin mit Werken von Barock, Klassik und Romantik teil.


Birgit Heydel

Birgit Heydel studierte Geige und Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Köln. Seit 2000 ist sie als freischaffende Musikerin in Rösrath ansässig.
Schon während des Studiums hatte sie viele Konzertengagements, sowohl als Konzertmeisterin als auch als Solistin und damals wie heute genießt sie die musikalische Vielfalt, in der sie sich bewegen kann. Auch als Musikpädagogin genießt sie einen ausgezeichneten Ruf. Neben der klassischen Musik entwickelte sich schon früh eine besondere Leidenschaft für Klezmer-Musik, Irish Folk und schwedische Folkmusik. Birgit Heydel ist Mitglied der preisgekrönten Band „Irish Stew“ und des Ensembles Klezmer Chai, das in Deutschland und Israel konzertiert. Sie ist auch Konzertmeisterin des Symphonieorchesters Bergisch Gladbach und ist mit Solisten des Orchesters mehrmals im Jahr unterwegs auf Konzertreisen in Europa und außerhalb. Mit ihren Ensembles hat sie schon mehrere CDs eingespielt, wobei sie das Repertoire beider Gruppen mit eigenen Werken und Arrangements bereichert.


Sonja Scholz

Sonja Scholz studierte Violine und Bratsche im Rahmen der Studiengänge Instrumentalpädagogik und allgemeine Musikerziehung an der Folkwang Hochschule Essen 1990-1996 und widmete sich seitdem verstärkt der pädagogischen Laufbahn in verschiedenen Funktionen – sowohl als Lehrerin, als auch als Stimmtrainerin in verschiedenen Ensembles. Sie war Stimmführerin und Konzertmeisterin in diversen Orchestern und dozierte außerdem an solchen Einrichtungen wie die Musikschulen Neunkirchen-Seelscheid und Troisdorf. Die Künstlerin blickt außerdem auf zahlreiche Kammermusik-Kurse im In- und Ausland zurück, u. a. beim Papstbesuch anlässlich des Weltjugendtags 2005. Momentan steht sie an der Spitze der Bratschengruppe im Sinfonieorchester Bergisch Gladbach und ist auch ein Mitglied des deutsch-israelischen Yachad Chamber Orchestra unter Leitung von Roman Salyutov.


Lev Gordin

Lev Gordin wurde in St.-Petersburg geboren. Er begann sein Cellostudium im Alter von 6 Jahren bei Natalia Tolbukhina, einer ehemaligen Studentin von Sviatoslav Knushevitsky und Mstislav Rostropovich. Danach studierte er in Israel, USA und Deutschland bei Hillel Zori, Bernard Greenhouse und Wolfgang Boettcher, besuchte unter anderem Meisterkurse von Frans Helmerson, Mstislav Rostropovich, Boris Pergamenschikow und Wolfgang Laufer. Später wirkte er als Solo-Cellist bei den Jenaer Philharmoniker und am Landestheater Eisenach und ist zurzeit ein gern gesehener Gast, unter anderem, im Münchner Rundfunkorchester, am Meininger Theater, im Bergen Philharmonic Orchestra (Norwegen) und Leipziger Symphonieorchester. Er tritt als Solist und Kammermusikpartner in internationalen Festivals auf, unterrichtet auf Meisterkursen und ist als Jurymitglied bei Musikwettbewerben tätig.
Lev Gordin hat mehrere Runfunk- und CD-Aufnahmen als Orchester- und Kammermusiker eingespielt sowie mehrere Wettbewerbspreise und Auszeichnungen gewonnen. Seit 2016 ist er als Solo-Cellist bei der Klassischen Philharmonie Bonn tätig.
Seit 2018 gehört Lev Gordin zu den Solisten des ersten Deutsch-Israelischen Orchesters „Yachad Chamber Orchestra“.