Loft-Studio

Zwei Klaviersonaten, aufgenommen im Tonstudio.



KV 310, Klavier-Sonate a-Moll
Solist: Vassily Lobanov (Klavier)
Aufnahme am 15. August 2021 in Köln, Loft-Studio

KV 310, Klavier-Sonate a-Moll
KV 310, Klavier-Sonate a-Moll, Allegro
KV 310, Klavier-Sonate a-Moll, Andante espressivo
KV 310, Klavier-Sonate a-Moll, Presto


KV 330, Klavier-Sonate C-Dur
Solist: Vassily Lobanov (Klavier)
Aufnahme am 15. August 2021 in Köln, Loft-Studio

KV 330, Klavier-Sonate C-Dur
KV 330, Klavier-Sonate C-Dur, Allegro moderato
KV 330, Klavier-Sonate C-Dur, Andante cantabile
KV 330, Klavier-Sonate C-Dur, Allegretto

KV 310 Loft-Studio

Die Sonate a-Moll KV 310 ist eine der bekanntesten und eine der dramatischsten Sonaten Mozarts. In der Tiefe und Vielfalt der musikalischen Ideen nähert sie sich Werken wie dem Streichquintett in g-Moll oder der Sinfonie g-Moll. Im Allgemeinen hat Mozart nicht so viele Moll-Stücke, er liebt Dur mehr. Aber wenn er in Moll schreibt, dann treten außergewöhnliche Dinge auf, die Komponisten wie Schubert, Schumann, Brahms ahnen lassen ... Dann erscheint das Requiem.
Der 1. Satz, Allegro maestoso, und der 2. Satz, Andante cantabile con espressione, sind in ihrer kraftvollen tragischen Durchführung mit Strömen leidenschaftlicher Sequenzen ungewöhnlich. Und der dritte Satz, Presto, beginnt mit seinem Charakter eine Ahnentafel, die sich mit Beethoven (dem Finale der 17. Sonate), mit Brahms (dem Finale der 1. Violinsonate), mit vielen anderen österreichischen und deutschen Komponisten fortsetzt. Diesen Charakter kann man in etwa so beschreiben: "Ich suche, ich suche fieberhaft und kann nicht finden."

KV 330 Loft-Studio

"Die Sonate C-Dur KV 330 wurde vermutlich 1783 komponiert.
Dies ist eine der hellsten und lyrischsten Sonaten von Mozart, mit einem besonders auffallenden in seiner Schönheit zweiten Satz. Davor hatte er 5 Jahre lang keine Klaviersonaten geschrieben (die letzte war KV 310 a-Moll).
Mozart arbeitete in diesem Jahr intensiv an der Großen Messe in c-Moll und studierte viel von J. S. Bach und Händel. Interessanterweise fällt der erste Takt von ""Benedictus"" aus der Messe fast buchstäblich mit dem ersten Takt der Sonate zusammen. Im selben Jahr bekam Mozart seinen ersten Sohn, der 3 Monate nach der Geburt starb. Und noch etwas: Im selben Jahr 1783 begann Mozart, nach Ansicht einiger Gelehrter, Beziehungen zu den Freimaurern aufzunehmen (weshalb er - eine der Versionen - die Arbeit an der Messe einstellte). All dies zusammengenommen könnte eine psychologisch schwierige Atmosphäre schaffen. Und der Ausweg, einer der möglichen, war: zu seinem Lieblingsinstrument (Klavier) zu fliehen und mehrere Sonaten hintereinander zu schreiben (KV 330, 331, 332, 333), was Mozart auch getan hat (Anmerkung, alle diese Sonaten sind in Dur geschrieben!). "


Prof. Vassily Lobanov

Vassily Lobanov ist in Moskau geboren. Dort besuchte er zunächst die Zentralmusikschule und wurde dann als Schüler bereits zum Studium am Tchaikovsky-Konservatorium zugelassen (Klavierunterricht bei Heinrich Neuhaus und Lev Naumov, Kompositions- und Theorie-Unterricht bei Sergej Balassanjan und Alfred Schnittke). Neben weiteren Studien schloß sich eine enge musikalische Zusammenarbeit mit Svjatoslav Richter an.
Alfred Schnittke über Lobanov: „Es gibt begabte Komponisten, es gibt begabte Pianisten, aber selten findet man solch eine Kongenialität dieser Begabungen wie bei Vassily Lobanov ...“
Lobanov’s Konzerttätigkeit begann im Jahre 1966. Seit 1978 durfte er im Ausland auftreten und konzertierte danach in beinahe allen europäischen Musikmetropolien, in USA, Japan und Südamerika.
Er hat an zahlreichen internationalen Musikfestivals teilgenommen, u.a. Berliner Festwochen, Schleswig-Holstein-Festival, Lockenhaus, Wiener Festwochen, Luzern, Kuhmo, Santa Fe, Mondsee, Tour, Casals Festival, Kreuth, St.-Nazaire.
1978-1990 war Lobanov Mitglied des Klaviertrios mit Oleg Kagan und Natalia Gutman, 1982-1984 Mitglied des Klavierduos mit Svjatoslav Richter. Außerdem, als Kammermusiker, spielte er mit solch renomierten Künstlern wie Leonidas Kavakos, Viktor Tretiakov, Juri Bashmet, Eduard Brunner, Kolja Blacher, Charles Neidich, Kim Kashkashian, und vielen anderen.
Lobanov leitete Meisterkurse für Klavier, Kammermusik und Komposition in Rußland, Deutschland, Österreich, Polen, Japan, Chile, Finnland. 1997-2005 war er Gastprofessor an der Sommerakademie Mozarteum, Salzburg. Er hat Rundfunkaufnahmen für Radio Moskau, Radio France, BBC London, RAI Rom, Sender Freies Berlin, HR Frankfurt, SR Saarbrücken und andere gemacht; Schallplattenaufnahmen sind bei Philips, Ondine, Classics Live, Tudor, Chant du Monde, Melodia u.a. erhältlich. Seit 1990 lebt Lobanov in Deutschland. 1997-2001 war er der Gründer und der künstlerische Leiter des Festivals „Osnabrücker Kammermusiktage“. 1997-2012 war Lobanov Professor für Klavier an der Musikhochschule Köln.