Seekampus Schwarzheide

Die Veranstaltungsreihe mit Konzerten, Lesungen, Vorträgen u. a. gehört zu den bedeutenden kulturell-gesellschaftlichen Events der Region. Am malerisch aussehenden See gelegen, strahlt der Ort viel Freiheit und Inspiration aus. Als Veranstalter tritt der gleichnamige Förderverein auf, der für ein breitgefächertes und abwechslungsreiches Programm sorgt.



KV 394, Fantasie und Fuge für Klavier C-Dur
Solist: Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 14. Juli 2017, Seecampus Schwarzheide-Lauchhammer bei Dresden

KV 394, Fantasie und Fuge für Klavier C-Dur
KV 394, Fantasie und Fuge für Klavier C-Dur, Adagio, Andante
KV 394, Fantasie und Fuge für Klavier C-Dur, Andante maestoso

KV 394 Seekampus Schwarzheide

Die Entstehung der Komposition geht auf das Jahr 1782 zurück, als Mozart sich mit den Gattungen Fantasie und Fuge intensiv beschäftigte. Aus jener Zeit stammen einige unvollendete Stücke wie auch die zu Ende gebrachten Fantasien d-Moll KV 396 und c-Moll KV 397. In seiner Fantasie und Fuge KV 394 besinnt sich der Komponist auf einen der typischen Zyklustypen der barocken Zeit, in denen der abschließenden Fuge ein fantasievoller improvisierter Abschnitt (Introduktion, Präludium oder eben Fantasie) vorausging. Als eines der möglichen Vorbilder erscheint beispielsweise die Chromatische Fantasie und Fuge von J. S. Bach.
Mozart gestaltet seine Fantasie sehr frei und lässt in jeder Episode neue charakterliche Nuancen hervortreten. So erlebt man die majestätischen, ruhigen Klänge im einführenden Adagio, eine aufgeregte Pulsation im drauffolgenden Andante mit großen dynamischen Kontrasten und dramatischer Energie wie auch eine Kaskade der klangvoll improvisierten Arpeggien, wo die allgemeine Bewegung ihren Fluss für einige Momente unterbricht.
In der Fuge – Andante maestoso – wird ein Thema mäßig schreitender Bewegung exponiert. Obwohl die Fuge nur dreistimmig ist, wird oft der Eindruck vermittelt, das Stück hätte mehrere Stimmen, was einer erfinderischen Stimmführung zu verdanken ist. Am Ende erlangt die Musik durch mehrfache Oktavverdopplungen der Stimmen einen besonders majestätischen Charakter und schließt mit massiven Akkorden die ganze Komposition bestätigend ab.


Roman Salyutov

Roman Salyutov wurde 1984 in Leningrad geboren, studierte Klavier und Dirigieren in Sankt-Petersburg und Köln und promovierte sich als Musikwissenschaftler zum Dr. phil. in Paderborn mit einer Untersuchung zur Semantik der Musiksprache von César Franck. Seine Auftritte als Konzertpianist führen ihn neben vielen Engagements in Deutschland und Europa auch beispielsweise in die USA, nach Japan, Australien, Neuseeland und Israel. Meisterkurse und musikwissenschaftliche Vorträge an in- und ausländischen Universitäten und im Rahmen von Festivals sind ebenso Teil seiner künstlerischen Arbeit.

Sein Repertoire reicht vom Barock bis zur Musik des 21. Jahrhunderts hinaus und schließt über 400 Werke ein. Der Musiker lebt in Bergisch Gladbach bei Köln. Er ist Chefdirigent des Sinfonieorchesters Bergisch Gladbach, Initiator mehrerer städtischer Festivals, Opernproduktionen, nationaler wie auch internationaler Projekte. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Vereins "Musik- und Festival GL e. V.", der sich als lokaler Veranstalter versteht, sowie Initiator und Vorsitzender der "Internationalen Erich Wolfgang Korngold Gesellschaft e. V.", die sich der Verbreitung der Musik vergessener, verbannter und ermordeter Komponisten widmet und überregional bzw. international agiert. 

Für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement im Bereich Kultur wurde Roman Salyutov 2018 mit der Ehrennadel der Stadt Bergisch Gladbach ausgezeichnet