KV 47 ev. Johanneskirche

Die mit Oboen, Hörnern, Trompeten und Pauken reich besetzte Motette (=geistliche Chormusik) Veni Sancte Spiritus entstand 1768 während eines einjährigen Aufenthaltes der Familie Mozart in Wien. Der zwölfjährige (!) Wolfgang schrieb dieses klangprächtige Werk vermutlich für den Chor und das Orchester des Wiener Waisenhauses am Rennweg, wo er wenig später auch die Uraufführung seiner sogenannten Waisenhausmesse dirigierte. Dem Stück liegt die Antiphon (=Wechselgesang) zur Anrufung des Heiligen Geistes zugrunde, die, wie die bekanntere Pfingstsequenz, mit dem Vers Veni Sancte Spiritus (Komm, Heiliger Geist) eröffnet wird und in der Messe des Pfingstsonntags nach der Lesung gesungen wird. Das zweiteilige Werk (Veni sancte spiritus und Alleluja) ist gegliedert in Soli und einen blockhaften Chorsatz mit kontrastierenden Themen und steht ganz in der Tradition der Salzburger Kirchenmusik von Leopold Mozart und Michael Haydn.
Text: Frank Christian Aranowski

Veni, Sancte Spiritus
Veni, Sancte Spiritus,
reple tuorum corda fidelium,
et tui amoris in eis ignem accende.
Qui per diversitatem linguarum cunctarum
gentes in unitate fidei congregasti!
Alleluja! Alleluja!

Komm, Heiliger Geist,
erfülle die Herzen deiner Gläubigen und
entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe.
Der du die Völker sämtlicher verschiedener Sprachen
in einen geeinten Glauben versammelt hast!
Halleluja! Halleluja!



KV 47, Veni Sancte Spiritus
Orchester: Oekumenische Philharmonie
Solisten: Theresia Aranowski (Sopran), Manami Kusano (Alt), Martin Steffan (Tenor), Peter Maruhn (Bass)
Leitung: Frank Christian Aranowski
Aufnahme am 2. Dezember 2006 in der ev. Johanneskirche Ettlingen

KV 47, Veni Sancte Spiritus, Allegro - Presto