KV 181 Bürgerhaus Bergischer Löwe

Die Sinfonie ist im Frühling 1773 entstanden und gehört zu den kürzesten Werken dieser Gattung bei Mozart – nur ca. 10 Minuten Spieldauer. Nichtsdestotrotz lässt die Struktur der Kompositionen drei ineinander fließende, innerlich aber wohl abgeschlossenene Sätze erkennen, deren thematische Entwicklung eine bemerkenswerte Vielfält und Individualität aufweist. Außerdem ist die Partitur neben der Streichergruppe mit zwei Oboen, zwei Hörnern und sogar zwei Trompeten besetzt, was für ein schön nuanciertes Klandbild sorgt.
Der Anfang des ersten Satzes – Allegro spiritoso – hat den Charakter einer festlichen Ouvertüre, einer Eröffnung, die vor allem durch die mal dialogartig, mal unisono lebhabt klingenden ersten und zweiten Violinen eine äußerste Brillanz erlangt. Vorhang auf – die Vorstellung beginnt.
Nach einer kurzen prächtigen Überleitung in den Blasinstrumenten setzt das zweite Thema ein und bringt mit sich leichte Eleganz: Tänzerisch und zart wirkt die Stimme der ersten Violine, und schön gesangsvoll antwortet das Duo der Oboen.
Nach der Wiederholung des thematischen Materials und einem Zwischenspiel wechselt die Dekoration: Die Ruhe kehrt ein, der Aufschwung klingt allmählich aus, und mit einem klanglich weichen Thema in den Streichern beginnt der zweite Satz – Andantino grazioso. Das zweifelsohne besonders in Erinnerung bleibende Merkmal dieser Musik ist die schwebende Melodie der ersten Oboe auf dem wellenartig weichen, von den Streichern gestalteten Hintergrund. Als eine wundervolle Arietta wirkt dieser Satz, denn die Klangfarbe der Oboe steht in der Musik ganz oft gerade für die Wiedergabe der menschlichen Stimme – eine schlichte Weise voller zärtlicher Intimität.
Der Ausbruch der Enegie im dritten Satz – Presto assai – sorgt für eine sofortige Stimmungsveränderung. Die pompös und markant klingenden Blasinstrumente, vor allem die Hörner und die Trompeten lassen ein buntes Feuerwerk erleben. Auch hier findet Mozart verschiednene Möglichkeiten für Kontrastgestaltung, indem die prächtigen Tutti mit leisen und leichten Episoden in den Streichern einander abwechselnd zum Einsatz kommen. Die ganze Sinfonie endet in unbändigem Schwung und erweckt große Begeistung bei den Zuhörern.



KV 181, Sinfonie Nr. 23 D-Dur
Orchester: Kammerorchester Bergisch Gladbach e.V.
Leitung: Dr. Roman Salyutov
Aufnahme am 1. Februar 2015 im Bürgerhaus Bergischer Löwe, Bergisch Gladbach

KV 181, Sinfonie Nr. 23 D-Dur