KV 620 Freie Waldorfschule Berlin-Mitte

Die 6. Klasse der Freien Waldorfschule Berlin-Mitte brachte "Die Zauberflöte" zur Aufführung. (Einstudiert wurde eine verkürzte Fassung, Aufführungsdauer etwa eineinhalb Stunden.)
Auch wenn die musische Erziehung zum regelmäßigen Bestandteil des Unterrichts gehört, eine Oper ist für Schüler dieser Altersklasse dennoch eine große Herausforderung. Klassenlehrerein Ilse Schochow hatte die Idee, Mozarts "Zauberflöte" zu spielen.
Um eine gewisse Aufführungssicherheit herzustellen, wurden wesentliche Rollen, entsprechend den Wünschen der Kinder, doppelt besetzt. Das Orchester bildete sich aus musizierenden Eltern, deren Freunden sowie einigen professionellen Musikern, die alle Spaß an dieser besonderen Abwechselung hatten. Bühnenbild, Kostüme, Technik, alles von den Eltern geschaffen. Durch die intensive Beschäftigung mit der Musik, interessieren sich die Kinder, wie sie selbst betonen, nun auch für weitere Mozartwerke. Mit dieser Erfahrung, sehen sie die Leistungen der Sänger und Musiker in der "richtigen" Oper jetzt mit anderen Augen.

Besetzung des Kammerensembles:
Piano
Querflöte (1)
Erste Geige (2)
Zweite Geige (2)
Bratsche (2)
Cello (2)
Kontrabass (1)



KV 620, `Die Zauberflöte'
Orchester: Kammerorchester Berlin Mitte
Leitung: Dorothea Digel
Aufnahme in der Freien Waldorfschule Berlin-Mitte am 07.07.2007
KV 620, `Die Zauberflöte', Gesamtaufführung incl. Auftritttexte
KV 620, `Die Zauberflöte', Introduktion: „Zu Hilfe! Zu Hilfe!"
KV 620, `Die Zauberflöte', Arie: „Der Vogelfänger bin ich ja" / „He da! ... Was da?"
KV 620, `Die Zauberflöte', Arie: „Dies Bildnis ist bezaubernd schön" / "Rüste dich mit Mut und Standhaftigkeit"
KV 620, `Die Zauberflöte', Arie: „O zittre nicht, mein lieber Sohn!" / „Ist es denn Wirklichkeit, was ich sah?"
KV 620, `Die Zauberflöte', Quintett 1. Teil: „Hm, hm, hm, hm"
KV 620, `Die Zauberflöte', Quintett 3. Teil. „Drei Knaben, jung, schön, hold und weise"
KV 620, `Die Zauberflöte', Terzett: „Du feines Täubchen, nur herein!"
KV 620, `Die Zauberflöte', Finale (3 Knaben) „Zum Ziele führt Dich diese Bahn"
KV 620, `Die Zauberflöte', Andante aus dem Finale „Sobald Dich führt der Freundschaft Hand"
KV 620, `Die Zauberflöte', Andante aus dem Finale (Szene mit den Tieren)
KV 620, `Die Zauberflöte', Andante aus dem Finale „Schnelle Füße"
KV 620, `Die Zauberflöte', Glockenspiel, Chor aus dem Finale „Das klinget so herrlich"
KV 620, `Die Zauberflöte', Rezitativ, Chor aus dem Finale „Es lebe Sarastro, Sarastro soll leben!"
KV 620, `Die Zauberflöte', Rezitativ (anstelle Larghetto) aus dem Finale „Herr, ich bin zwar Verbrecherin" / „Nun stolzer Jüngling"
KV 620, `Die Zauberflöte', Marsch der Priester / „lhr eingeweihten Diener der Götter Osiris und lsis!"
KV 620, `Die Zauberflöte', Der dreimalige Akkord und No.10 Arie mit Chor: „O Isis und Osiris" / „Eine schreckliche Nacht"
KV 620, `Die Zauberflöte', Arie
KV 620, `Die Zauberflöte', Arie: „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen"
KV 620, `Die Zauberflöte', Arie: „ln diesen heil'gen Hallen"
KV 620, `Die Zauberflöte', Terzett „Seid uns zum zweiten Mal willkommen"
KV 620, `Die Zauberflöte', Arie: „Ein Mädchen oder Weibchen wünscht Papageno sich"
KV 620, `Die Zauberflöte', Finale: „Bald prangt, den Morgen zu verkünden"
KV 620, `Die Zauberflöte', Tamino (Prüfung) und Allegro aus dem Finale „Triumph, Triumph, Triumph"
KV 620, `Die Zauberflöte', Allegro „Papagena, Papagena, Papagena! Weibchen, Täubchen", Andante „Nun, wohlan, es ist vorbei"
KV 620, `Die Zauberflöte', „So lasset seine Glöckchen klingen“
KV 620, `Die Zauberflöte', „Nur stille, stille, stille, stille!“
KV 620, `Die Zauberflöte', Rezitativ Sarastro „Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht"

KV 620 'Die Zauberflöte' Freie Waldorfschule Berlin-Mitte

Die Handlung in Kurzform

Vorgeschichte: Als der Vater Paminas starb, ging die Macht seiner Gattin, der Königin der Nacht, zu Ende, denn der Vater hatte vor seinem Tode sein Herrschaftszeichen, den siebenfachen Sonnenkreis, den Eingeweihten übergeben. Sarastro verwaltet jetzt das Erbe des Sonnenkönigs. Die Königin der Nacht will sich mit ihrer Tochter Pamina, entgegen dem Willen des verstorbenen Königs, der Führung jener weisen Männer um Sarastro nicht unterordnen. Sie trachtet danach, diesen Bund zu vernichten, um sich selbst den siebenfachen Sonnenkreis und damit die Macht zurück zugewinnen. Um ihren Absichten zuvozukornmen, hat Sarastro Pamina, die eigentliche Erbin des Sonnenkönigs, entführt.

1. Aufzug: Die Königin der Nacht hat den Prinzen Tamino zur Befreiung ihrer Tochter Pamina auserwählt. Sie leitet ihn in eine Felsengegend, die er noch nie betreten hat. Sie lässt Tamino von einer Riesenschlange verfolgen. Aus Furcht und vor Erschöpfung fällt der Prinz in Ohnmacht. Die Königin hat ihre drei Damen zu Tamino geschickt, die sich nur schwer von seinem Anblick trennen können.
Tamino erwacht, die Schlange tot zu seinen Füßen. Papageno erscheint. Er widerspricht nicht, als Tamino annimmt, der Vogelfänger habe ihn vor der Schlange gerettet. Für sein Prahlen wird Papageno von den drei Damen bestraft. Sie überreichen Tamino Paminas Bildnis, in das sich der Prinz sofort verliebt.
Tamino verspricht den Damen und der Königin der Nacht, Pamina aus den Händen des "Dämons" Sarastro zu befreien. Dies ist der Plan der Konigin, die um das Mitleid Taminos fleht, Zum Schutz vor Gefahren erhalten Tamino und Papageno, der ihn begleiten soll, Zauberinstrumente: eine Flöte und ein Glockenspiel. Die drei Knaben, Genien aus einer Zeit, als Tag- und Nachtwelt noch vereint waren, führen beide zu Sarastros Burg, Tamino hat Papageno vorausgeschickt. Dieser begegnet Monostratos, dem Bewacher Paminas, und verhindert, dass Monostatos Pamina weiter bedrängen kann, Papageno überredet die Prinzessin zur Flucht. Beide besingen ihre Liebessehnsucht. Pamina denkt dabei an ihren kommenden Retter Tamino, Papageno an eine erträumte Papagena.
Inzwischen ist Tamino von den drei Knaben zu Sarastros Tempel geführt worden. Der Sprecher der Eingeweihten belehrt ihn über den wahren Charakter und die Absichten Sarastros. Tamino erfährt, dass Pamina noch lebt. Dankbar spielt er auf der Flöte, deren Zauberkraft wilde Tiere zähmt. Papageno und Pamina werden von Monostratos und seinen Sklaven eingeholt. Das Glockenspiel hilft ihnen, sich wieder zu befreien. Sarastros Ankunft vereitelt jedoch ihren Fluchtplan.
Monostatos führt Tamino herein. Pamina sieht Tamino zum ersten Mal. Sarastro lässt Tamino und Papageno in den Prüfungstempel führen.

2. Aufzug: Sarastro eröffnet den Eingeweihten, dass er Tamino und Pamina als Königspaar ausersehen hat, das seine Nachfolge übernehmen soll. Vorher haben sie sich den vorgeschriebenen Prüfungen zu unterziehen. Sie müssen voneinander Abschied nehmen, dem Prinzen und Papageno wird, um ihre Willensstärke zu prüfen, strengstes Stillschweigen auferlegt.
Tamino lässt sich von den drei Damen, die sich in den Tempel eingeschlichen haben, nicht in Versuchung bringen. Die Königin der Nacht hat Pamina gefunden und befiehlt ihr, Sarastro zu töten. Dazu ist Pamina nicht imstande. Sarastro lehrt sie, dass nicht Rache, sondern Verständnis und Verzeihen das Handeln der Menschen bestimmen soll. Tamino hält sich an seine Schweigepflicht, als Pamina ihn anfleht, ihr seine abweisende Haltung zu erklären. Sie glaubt, Tamino liebe sie nicht mehr, und will sich den Tod geben. Die drei Knaben verhindern das und führen sie zu Tamino, der vor den "schreckenspforten" auf die letzten Prüfungen wartet. Gemeinsam geht das Paar den Weg durch die Elemente Feuer und Wasser und überwindet Verzweiflung und Todesnot.
Die drei Knaben haben inzwischen Papageno und die ihm bestimmte Papagena zusammengeführt. Die Königin der Nacht wird nach dem vergeblichen Versuch, von den unterirdischen Gängen aus die Burg Sarastros zu stürmen, in die Vernichtung gestürzt. Tamino und Pamina werden in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen. Volk und Priester, Natur und Kultur sind wieder vereint: "Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht, vernichten der Heuchler erschlichene Macht!"

Text zusammengestellt von Anna Hope, 20.09.2007

Fotos: dadaware