KV 395 Pszczyna (Polen)

Die Von Mozart selbst als „Kleine“ betitelte Phantasie entstand um das Jahr 1782 in Wien, komponiert vermutlich für seine Schwester. Das Stück steht in unmittelbarer Nachbarschaft zu den berühmten Fantasien c-Moll KV 396 und besonders d-Moll KV 397 und ist vor allem aufgrund seiner vergleichsweise schlichten melodischen Struktur in deren Schatten geraten. Es besteht aus drei Abschnitten: Im Ersten („Allegretto“) erlebt man eine freie, spontan klingende Improvisation, in der durch mehrere Tonarten gewandelt wird. Im zweiten Abschnitt setzt sich der Improvisationscharakter weiter fort, aber bereits auf eine andere Art, indem sich fast jeden zweiten Takt die Bewegung und die Faktur ändern – Andantino, Presto, Adagio, wieder Andantino und schließlich Allegro. Eine absolut unvorhersehbare Entwicklung, die den Titel des Stücks noch mehr unterstreicht. Der dritte Abschnitt, als „Capriccio“ bezeichnet, zeichnet sich durch einen raschen, zielgerichteten Sechszehntel-Lauf. Es hat gerade erst angefangen, ist in den Gang gekommen – und schon ertönt die Schlusskadenz! So unerwartet bricht Mozart ab, als hätte er es sich im letzten Moment anders überlegt und entschieden, die Komposition nicht weiter zu entwickeln. Auch wenn die Kleine Phantasie von ihren berühmten Nachbarn deutlich überschattet wird, stellt sich ein interessantes Beispiel dessen dar, wie unergründlich und unvorhersehbar der kompositorische Gedankenlauf sein kann.


KV 395, Capriccio für Klavier C-Dur
Solist: Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 18. Mai 2019 in Pszczyna (Polen)

KV 395, Capriccio für Klavier C-Dur



KV 395 Mennonitische Gemeinde Krefeld

Das Capriccio in C komponierte er für seine Schwester im Jahr 1778. Dieses Stück erstaunt mit seiner freien Harmonik, seiner Verspieltheit – es hält sich an keine kompositorischen Regeln und wirkt eher wie eine verspielte Improvisation.

 

KV 395, Cappricion in C
Solisten: Ingo Hoesch (Klavier)
Aufnahme am 3. November 2018 in der Mennonitische Gemeinde Krefeld

KV 395, Cappricion in C