KV 576 Breslau (Polen)

Die Sonate KV 576, entstanden in Wien 1789, ist die letzte Klaviersonate von Mozart und spiegelt die ganze Komplexität seines späten Stils wieder. Der erste Satz „Allegro“ mit seinem jagdhornartig klingenden Hauptthema ist von einer fantasievollen kontrapunktischen Stimmführung geprägt. Der zweite Satz „Adagio“ repräsentiert dagegen die homophone Faktur mit einer gesangsvollen, im mittleren Teil chromatisch bereicherten Melodie. Und im Schlusssatz „Allegretto“ werden die beiden obigen Tendenzen auf eine kunstvolle Weise verflochten und ergänzen sich immer wieder in der allgemeinen tänzerischen Bewegung. Häufig wird angenommen, dass Mozart diese Sonate im Zuge seines Besuchs des Berliner Hofs für die Tochter des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II komponieren wollte – als eine von sechs für sie gedachten Sonatinen. Und obwohl das Werk tatsächlich der Prinzessin Friederike gewidmet ist, kann man kaum glauben, dass so eine in allen Hinsichten anspruchsvolle Komposition interpretatorisch für sie zumutbar war.



KV 576, Klaviersonate D-Dur
Solist: Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme im August 2017, Umgebung von Breslau (Polen)

KV 576, Klaviersonate D-Dur
KV 576, Klaviersonate D-Dur, Allegro
KV 576, Klaviersonate D-Dur, Adagio
KV 576, Klaviersonate D-Dur, Allegretto