KV 563 Bergisch Gladbach

Das Trio wurde 1788 komponiert und vom Autor mit dem Untertitel „Divertimento“ versehen, was auf Unterhaltungscharakter der Musik hinweist. Da das Stück trotz der gewissen Unpopularität dieser Gattung zu Mozarts spätem Stil zählt, sind hier bestimmte, für ihn charakteristische Merkmale zu erkennen. In der sehr transparenten Besetzung setzt Mozart nicht auf die unbedingt solistische Funktion der Violine, begleitet von Bratsche und Cello, sondern versucht immer wieder eine Balance bei der Behandlung der Stimmen zu finden. Zwar fehlt der Geigenpartie nichts an Brillanz, aber ihre Dominanz ist nicht absolut und wird durch eine entwickelte Struktur der anderen Stimmen wesentlich bereichert, wodurch dann jedes Instrument mit all seinen klanglichen und spieltechnischen Eigenschaften und Besonderheiten zur Geltung kommt.
Die Form des Werks ähnelt Mozarts Serenaden, die teilweise auch als Divertimenti bezeichnet werden: Als Außensätze fungieren zwei Allegri (Nr. 1 & Nr. 6), in der Mitte gibt es charakteristische Kontrastsätze – ein inniges Adagio (Nr. 2) und eine nuancenreiche Variationsabfolge Andante (Nr. 4), zwischen denen drei tänzerische Stücke - Menuetti (Nr. 3 & 5) – als leichte Intermezzi auftreten.