KV 526 Schloss Burgau

Am 24.August 1787 vollendete Wolfgang Amadeus Mozart seine letzte Sonate für Violine und Klavier. Schon im darauffolgenden September wurde sie von seinem Verlegerfreund Franz Anton Hoffmeister veröffentlicht im zweiten Jahrgang seiner Prennurneration pour le Forte-piano, ou Clavecin. Ende Mai 1787 war Mozarts Vater gestorben, auch der Tod seines Geigerfreundes Graf von Hatzfeld im Alter von 31 Jahren belasteten ihn. Die Vermutung liegt nahe, das Mozart das Andante mit seinem intimen Ton als Doppelepitaph für den Vater und Geigenlehrer Leopold und den geigenden Freund Hatzfeld komponierte. Der Kopfsatz des 1. Satzes Allegro molto beginnt in stürmisch, ausgelassener Stimmung. Violine und Klavier sind aufs engste miteinander verzahnt. Albert Einstein empfand sie auf Grund des hohen kontrapunktischen Niveaus als die bedeutenste Klavier-Violine-Sonate Mozarts.
Das Finale, ein Presto im Alla breve-Takt, beleuchtet wieder eine andere Facette, das Skalenspiel als Perpetuum mobile. Hermann Albert nannte den Satz ein" supervirtuoses Rondo". Gleichzeitig findet ein ununterbrochener, kontrapunktischer höchst kunstvoller Schlagabtausch der beiden Instrumente statt.


KV 526, Sonate in A-Dur
Solisten: Katrin Ambrosius (Violine), Erwin Stein (Klavier)
Aufnahme am 29. April 2018 in Schloss Burgau, Düren

KV 526, Sonate in A-Dur
KV 526, Sonate in A-Dur, Allegro molto
KV 526, Sonate in A-Dur, Andante
KV 526, Sonate in A-Dur, Presto



KV 526 Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen

Es ist nicht bekannt, aus welchem Anlass heraus die letzte Violinsonate von Mozart entstand. Das Molto Allegro beginnt sehr stürmisch und ausgelassen. Aus der Phrasierung heraus entstehen hemiolische Verschiebungen. Ein Kunstwerk auf hohem kontrapunktischen Niveau. Das Andante entstand in der Zeit, als Mozart mit seinem Drama giocoso beschäftigt war. Ein drängender Dialog zwischen beiden Instrumenten, so wie auf der Opernbühne zwischen Don Giovanni und Donna Elvira. In dem letzten Satz, dem Presto befindet sich ein Themenzitat aus einem Trio von Carl Friedrich Abel. Der frühere Londoner Mentor des kleinen Mozarts war im Juni 1787 gestorben. Vieleicht wollte er an ihn erinnern? Es ist ein Satz mit ununterbrochenem kontrapunktischen Schlagabtausch. Hermann Abel nannte den Satz "the super-virtuoso Rondo of Mozarts Sonatas".

Quellen: www.kammermusikfuehrer.de / www.dr-peter-wieners.de


KV 526, Violinsonate in A-Dur
Solisten: Katrin Ambrosius (Violine), Erwin Stein (Klavier)
Aufnahme 2. Februar 2019 im Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen

KV 526, Violinsonate in A-Dur
KV 526, Violinsonate in A-Dur, Allegro molto
KV 526, Violinsonate in A-Dur, Andante
KV 526, Violinsonate in A-Dur, Presto