KV 394 Seekampus Schwarzheide

Die Entstehung der Komposition geht auf das Jahr 1782 zurück, als Mozart sich mit den Gattungen Fantasie und Fuge intensiv beschäftigte. Aus jener Zeit stammen einige unvollendete Stücke wie auch die zu Ende gebrachten Fantasien d-Moll KV 396 und c-Moll KV 397. In seiner Fantasie und Fuge KV 394 besinnt sich der Komponist auf einen der typischen Zyklustypen der barocken Zeit, in denen der abschließenden Fuge ein fantasievoller improvisierter Abschnitt (Introduktion, Präludium oder eben Fantasie) vorausging. Als eines der möglichen Vorbilder erscheint beispielsweise die Chromatische Fantasie und Fuge von J. S. Bach.
Mozart gestaltet seine Fantasie sehr frei und lässt in jeder Episode neue charakterliche Nuancen hervortreten. So erlebt man die majestätischen, ruhigen Klänge im einführenden Adagio, eine aufgeregte Pulsation im drauffolgenden Andante mit großen dynamischen Kontrasten und dramatischer Energie wie auch eine Kaskade der klangvoll improvisierten Arpeggien, wo die allgemeine Bewegung ihren Fluss für einige Momente unterbricht.
In der Fuge – Andante maestoso – wird ein Thema mäßig schreitender Bewegung exponiert. Obwohl die Fuge nur dreistimmig ist, wird oft der Eindruck vermittelt, das Stück hätte mehrere Stimmen, was einer erfinderischen Stimmführung zu verdanken ist. Am Ende erlangt die Musik durch mehrfache Oktavverdopplungen der Stimmen einen besonders majestätischen Charakter und schließt mit massiven Akkorden die ganze Komposition bestätigend ab.



KV 394, Fantasie und Fuge für Klavier C-Dur
Solist: Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 14. Juli 2017, Seecampus Schwarzheide-Lauchhammer bei Dresden

KV 394, Fantasie und Fuge für Klavier C-Dur
KV 394, Fantasie und Fuge für Klavier C-Dur, Adagio, Andante
KV 394, Fantasie und Fuge für Klavier C-Dur, Andante maestoso