KV 314 St. Matthieu

Die meisten von Mozarts Konzerten für Blasinstrumente sind für das Horn bestimmt und wurden in Wien komponiert. Es gibt einige frühere Werke für andere Instrumente, darunter zwei für Oboe und Orchester. Das Oboenkonzert in C-Dur, KV 314, schrieb Mozart für Giuseppe Ferlendis, einen Oboisten im Orchester des Erzbischofs von Salzburg, irgendwann zwischen dem Beginn von Ferlendis' Dienst am Salzburger Hof am 1. April 1777 und Mozarts Abreise nach Mannheim am 22. September 1777.
Das Oboenkonzert in C-Dur ist für Oboe solo mit einem Orchester aus zwei Oboen, zwei Hörnern und Horns geschrieben. Die Orchestrierung ist leicht und transparent, um den Solisten in den Vordergrund zu stellen und den vielen wiederkehrenden rhythmischen Figuren mehr Präsenz zu verleihen, insbesondere einer absteigenden Passage im Orchester, die die Solo-Oboe einführt. Mozarts langsamer Mittelsatz ist elegisch, wobei die Oboe konsequent in ihrer fließendsten Position eingesetzt wird. Mozart schrieb einmal, dass er solche Stücke nicht gerne schreibe, aber die Eleganz dieses Satzes lässt das kaum glauben. Das überschwängliche Haydn‘sche Finale ist ein Rondo im schnellen 2/4-Takt mit einem Thema voller Schwung und Eifer. Am bemerkenswertesten ist der Beginn der mittleren Episode, in der eine Melodie, die auf dem Rondo-Thema basiert, in einem dreistimmigen Kontrapunkt entwickelt wird. Dies ist einer jener brillanten Momente, die selbst aus Mozarts banalsten Stücken hervorgehen.
Während seines Aufenthalts in Mannheim schrieb Mozart das Flötenkonzert um, um einen Auftrag des niederländischen Amateurs Ferdinand Dejean zu erfüllen (Flötenkonzert Nr. 2 in D, KV 314 [KV 285d]). Diese Version war bekannt, bis die ursprünglichen Teile des Oboenkonzerts 1920 in Salzburg entdeckt wurden.


KV 314, Konzert für Oboe und Orchester in C-Dur
Orchester: Neusser Kammerorchester
Solist: Cécile Colinet (Oboe)
Leitung: Joachim Neugart
Aufnahme am 4. September 2022 in der Kirche St. Matthieu, Colmar (F)

KV 314, Konzert für Oboe und Orchester in C-Dur
KV 314, Konzert für Oboe und Orchester in C-Dur, Allegro aperto
KV 314, Konzert für Oboe und Orchester in C-Dur, Adagio non troppo
KV 314, Konzert für Oboe und Orchester in C-Dur, Rondo: Allegretto



KV 314 Christuskirche Leverkusen

Das Konzert C-Dur für Oboe und Orchester, KV314 komponierte Wolfgang Amadeus Mozart im Jahr 1777 für den Oboenvirtuosen Giuseppe Ferlendis (1755-1810), der um diese Zeit eine Anstellung in der fürstbischöflichen Hofkapelle in Salzburg innehatte.
Interessant ist eine Stelle im Finale, einem quirligen Rondo, das an Haydn erinnert. Da verarbeitet Mozart einen Einwurf zu einem dreistimmigen Kontrapunkt. Das Thema dieses Satzes erinnert an Blondchens Arie "Welche Wonne, welche Lust" aus der "Entführung aus dem Serail". Noch im gleichen Jahr reiste Mozart mit seiner Mutter nach Paris. Unterwegs lernte er in Mannheim einen Liebhaberflötisten, den Holländer Ferdinand Dejean, kennen, der die Komposition von drei Flötenquartetten und zwei Konzerten in Auftrag gab. Mozart erleichterte sich diese Aufgabe etwas, indem er das Oboenkonzert nach D-Dur transponierte und die Oboe durch die Flöte ersetzte - fertig war das Flötenkonzert KV 314.


KV 314, Konzert für Oboe und Orchester C-Dur
Orchester: Kammerorchester Leverkusen
Solist: Sophia Hegewald (Oboe)
Leitung: Gabriele Nußberger
Aufnahme am 26. Mai 2019 in der ev. Christuskirche, Leverkusen-Wiesdorf

KV 314, Konzert für Oboe und Orchester C-Dur
KV 314, Konzert für Oboe und Orchester C-Dur, Allegro aperto
KV 314, Konzert für Oboe und Orchester C-Dur, Adagio non troppo
KV 314, Konzert für Oboe und Orchester C-Dur, Rondo: Allegretto