Stephanssaal Karlsruhe

Mit dem Konzert für Klarinette KV 622 und der Sinfonie Nr. 29, beide in A-Dur von W.A. Mozart, präsentierte die Junge Philharmonie Karlsruhe ein erfrischendes und zugleich tiefsinniges Programm.



KV 622, Klarinetten-Konzert A-Dur
Orchester: Junge Philharmonie Karlsruhe
Solist: Moritz Roelcke (Klarinette)
Leitung: Georg Köhler
Aufnahme am 7. November 2016 im Stephanssaal Karlsruhe

KV 622, Klarinetten-Konzert A-Dur
KV 622, Klarinetten-Konzert A-Dur, Allegro
KV 622, Klarinetten-Konzert A-Dur, Adagio
KV 622, Klarinetten-Konzert A-Dur, Rondo Allegro


KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur
Orchester: Junge Philharmonie Karlsruhe
Leitung: Georg Köhler
Aufnahme am 7. November 2016 im Stephanssaal Karlsruhe

KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Allegro moderato
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Andante
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Menuetto
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Allegro con spirito

KV 622 Stephanssaal Karlsruhe

Mozarts Klarinettenkonzert imponiert nicht etwa mit brillanter Virtuosität, sondern mit einer besonderen Tiefe des Ausdrucks. Es ist eines seiner letzten vollendeten Werke und sein letztes Solokonzert - nur etwa zwei Monate vor Mozart Tod wurde es im Oktober 1791 vollendet. Der erste Entwurf lag jedoch weiter zurück, im Jahre 1787 komponierte Mozart bereits das Allegro, welches damals in G-Dur stand und für das Bassetthorn geschrieben war. Dieses damals neue Instrument unterscheidet sich von der üblichen Klarinette durch einen größeren Tonumfang in der tiefen Lage. Die beiden anderen Sätze entstanden 1791, die Uraufführung fand noch im Oktober desselben Jahres in Prag statt. Gewidmet ist das Konzert dem mit Mozart befreundeten Klarinettisten Anton Stadler, der auch am Wiener Burgtheater spielte und Solist der Uraufführung war.


KV 201 Stephanssaal Karlsruhe

Die 29. Sinfonie A-Dur gehört zu den neun Salzburger Sinfonien, die Mozart zwischen März 1773 und November 1774 in Salzburg schrieb, also im Alter von 18 Jahren. Der konkrete Anlass zur Entstehung der Salzburger Sinfonien ist unbekannt. Bemerkenswert ist, dass Mozart manche der Sinfonien später erneut aufführte, obwohl es damals unüblich war, alte Werke erneut zu präsentieren – möglicherweise aus diesem Grund hat Mozart die Datierungen auf seinen Partituren geschwärzt. Die Sinfonie Nr. 29 ragt unter den Salzburger Sinfonien besonders hervor und gilt als ein vorläufiger Höhepunkt seines sinfonischen Schaffens, vereint sie doch gekonnt überschäumende Lebensfreude und Virtuosität mit intimer Klanglichkeit. Die viersätzige Sinfonie ist eine der frühesten Mozart-Sinfonien, welche sich im Konzertprogramm etabliert hat, und wird heute gerne aufgeführt.


Moritz Roelcke

Der Klarinettist Moritz Roelcke (1991*) studierte an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) bei Prof. Fabio Di Càsola und schloss mit Auszeichnung ab. In der Spielzeit 2014/15 war er Praktikant im Berner Symphonie Orchester und im Orchester der Oper Zürich (Philharmonia). Solistisch tritt Moritz Roelcke im In- und Ausland auf und ist regelmässiger Gast am internationalen Musikfestival „musique cordiale“ bei Nizza. Orchester- und Kammermusikauftritte führten ihn nach Argentinien (Teatro Colon, Buenos Aires), Japan (Suntory Hall, Tokyo), Südafrika, die USA und Kanada. Konzerte folgten unter anderem mit dem Klarinettisten Wolfgang Meyer, dem Fagottisten Matthias Racz, dem Ensemble Paul Klee Bern und dem Carmina Quartett. Moritz Roelcke ist Zuzüger des Musikkollegium Winterthurs und des Berner Sinfonie Orchesters. Er wurde zum „Pro Argovia Artist“ gewählt.


Junge Philharmonie Karlsruhe

Die Junge Philharmonie Karlsruhe, ein seit 2010 in der freien Karlsruher Musikszene musizierendes Ensemble aus Musikstudenten und ambitionierten Laien, präsentiert nun zum dritten Mal ihre Sinfonietta. Gegenüber dem großen jährlichen Märzprojekt werden bei der Sinfonietta mit reduzierter Besetzung kleinere Orchesterwerke erarbeitet, um den kammermusikalischen Möglichkeiten des Orchesters mehr Raum zu geben und auch seltener aufgeführten Werken Gehör zu verschaffen.


Georg Köhler

Georg Köhler ist seit 2013 regelmäßig Gast am Pult des Berner Sinfonieorchesters, zuletzt als Dirigent des Familienkonzerts „Der Schellenursli“ (UA) von Nils Frèderic Hoffmann, dessen Wiederholung er auch in der aktuellen Spielzeit 2016/17 leiten wird. Wiedereinladungen führen ihn aßerdem zum Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim und ans J.K.Tyl Theater Pilzen, wo er Vorstellungen von Madame Butterfly nachdirigieren wird. Seit 2011 dirigierte er renommierte Orchester wie das Tonhalle/Orchester Zürich, die Bamberger Symphoniker, das Gstaad Festival Orchestra das Musikkollegium Winterthur, die Stuttgarter Philharmoniker und das Stuttgarter Kammerorchester.
Georg Köhler absolvierte sein Dirigierstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Prof. Per Borin und an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) bei Prof. Johannes Schlaefli, wo er seinen Master mit Auszeichnung abschloss. Aktive Teilnahme an Meisterkursen bei renommierten Dirigenten wie David Zinman, Bernard Haitink, Jaap van Zweden oder Esa-Pekka Salonen ergänzen seine Ausbildung. Im Mai2016 war Georg Köhler einer der Teilnehmer der Mahler Competition der Bamberger Symphoniker.