Christuskirche Leverkusen

Es darf gelacht werden!
An diesem Sonntag wollten wir Sie alle, natürlich geleitet und angestachelt duch unsere Dirigentin und Moderatorin Ulrike Rocholl, mit der drolligen Seite so ernster, ehrwürdiger Komponisten wie etwa G. Ph. Telemann oder W. A. Mozart vertraut machen.
Die hatten es nämlich faustdick hinter den Ohren! So beschreibt Telemann musikalisch, wie ein sehr von sich eingenommener Musiklehrer seiner Schulklasse das Singen beizubringen sucht. Und Mozart baut in sein "Dorfmusikantensextett" so ziemlich alle Fehler ein, die ein schlechter Komponist aus Versehen machen kann, oder weil ihm einfach nichts mehr einfällt.
Mozart nahm da auch seine selbstgefälligen Geiger aufs Korn, mit denen er sich rumplagen musste und die oft genug grausam falsch spielten und dann die Hornisten, die einfach den Ton nicht trafen. Mozart hat die Noten für die Musiker bei der ersten Aufführung selbst abgeschrieben, damit auch wirklich alle seine "Fehler" in den einzelnen Stimmen stehen blieben, und bei der Aufführung hat er sich mit seinen Freunden vor Lachen geschüttelt.
Text: verändert nach www.musiziergemeinschaft.de



KV 522, Divertimento für Streichquartett und 2 Hörner F-Dur
Orchester: Die Musiziergemeinschaft der Kasino-Gesellschaft Leverkusen e.V.
Leitung: Ulrike Rocholl
Aufnahme am 21. Mai 2017 in der ev. Christuskirche, Leverkusen-Wiesdorf

KV 522, Dorfmusikantensextett, `Ein musikalischer Spass', Einführung
KV 522, Dorfmusikantensextett, `Ein musikalischer Spass', die „Komposition“
KV 522, Dorfmusikantensextett, `Ein musikalischer Spass', Tonbeispiele


KV 522 Christuskirche Leverkusen

Wolfgang Amadeus Mozart komponierte das Sextett "Ein musikalischer Spass" 1787, die Bezeichnung "Dorfmusikantensextett" ist etwas irreführend, denn Zielscheibe von Mozarts Spott sind zwar auch unfähige Musiker, etwa aufgeblasene Konzertmeister und betrunkene Hornisten, in erster Linie aber unfähige Komponistenkollegen, denen sowohl die eigenen musikalischen Ideen als auch die kompositionstechnischen Kenntnisse abgehen. Die Ideenlosigkeit wird gleich im ersten Satz offenbar. Mangels thematischen Materials ist die Durchführung nur kurz, die Reprise gerät ebenso ledern wie die Exposition. Im Trio des Menuetts verspielen sich die offenbar betrunkenen Hornisten. Das Adagio cantabile reiht gebräuchliche musikalische Versatzstücke aneinander, es endet mit einer Kadenz für die erste Geige, die am Ende in luftiger Höhe Ganztöne aneinander reiht, wohl weil der Konzertmeister zu dicke Finger hat. Im finalen Presto bleibt der Versuch einer vierstimmigen Fuge schon im Ansatz stecken. Der Satz endet mit drei Akkorden in vier verschiedenen Tonarten. Um zu vermeiden, dass eifrige Kopisten die offensichtlichen Fehler eigenmächtig korrigieren, hat Mozart die Stimmen eigenhändig geschrieben.


Musiziergemeinschaft

Gegründet wurde das Liebhaber-Orchester (genaue Bezeichnung: Die Musiziergemeinschaft der Kasino-Gesellschaft Leverkusen e.V.) im Jahr 1946. Gegenwärtig treffen sich etwa 25 begeisterte Hobbymusikerinnen und -musiker aller Altersklassen einmal in der Woche zum gemeinsamen Musizieren. Die künstlerische Leitung hat seit 2011 die Geigerin und Instrumentalpädagogin Ulrike Rocholl.
Die Musiziergemeinschaft spielt alles, was für ein Laienorchester in dieser Zusammensetzung erreichbar ist. Das Repertoire reicht vom Barock bis in die Moderne.


Ulrike Rocholl

Ulrike Rocholl erhielt die ersten neun Jahre Violinunterricht von ihrem Vater, bevor Sie nur wenige Jahre später als Jungstudentin an der Musikakademie in Detmold aufgenommen wurde. Nach dem Abitur in Heidelberg begann sie ihr Studium der Instrumentalmusik mit dem Hauptfach Violine u. a. bei Tibor Varga. Außerdem studierte Ulrike Rocholl Gesang, Gregorianik und Chorleitung und beschäftigte sich nebenbei mit evangelischer Theologie.
Während ihrer gesamten Ausbildung hatte und hat die Kammermusik einen hohen Stellenwert in ihrem musikalischen Tun.
Seit 1991 lebt und arbeitet Ulrike Rocholl in Leverkusen. Sie war lange Jahre Mitglied der Bayer-Philharmoniker. In den letzten Jahren ist sie zunehmend pädagogisch tätig. Sie unterrichtet Violine privat und an mehreren Musikschulen der näheren Umgebung, so auch hier in Langenfeld. Sie leitet überdies seit 2011 die Musiziergemeinschaft der Kasinogesellschaft Leverkusen.
Seit 2007 ist sie Konzertmeisterin von Concerto Langenfeld und spielt in dieser Eigenschaft auch die teilweise sehr anspruchsvollen Violinsoli.