St. Gumbertus Ansbach

„D'Accord, das Klassikfestival“ ist ein Musikfest der anderen Art und verbindet Tradition und Innovation, Bewährtes und Un-Erhörtes zu etwas Neuem und Spannenden. Herausragende junge Musiker aus der ganzen Welt treffen zusammen, um in einer einzigartigen Atmosphäre besondere Programme zu erarbeiten. Dabei stehen künstlerische Qualität und interpretatorische Stringenz ganz oben. Die Ergebnisse dieser konzentrierten Zusammenarbeit werden in Konzertformaten präsentiert, die ausgetretene Pfade konsequent verlassen. Die jungen Profi-Musiker, die „D'Accord – das Klassikfestival“ mit Substanz und Leben füllen, sehen die Vermittlung von Musik als ihre primäre Aufgabe an. Deshalb bilden von den Festivalsolisten abgehaltene Kammermusikworkshops für begabte Nachwuchsmusiker das künstlerische Fundament der Festivalwoche: Die Begeisterung für Kammermusik soll an kommende Generationen weitergegeben werden. Die Musikkultur in der Region wird durch „D'Accord, das Klassikfestival“ bereichert, neues Publikumspotenzial erschlossen.



KV 136, Divertimento D-Dur
Solisten: Martina Trumpp, Sabine Lehr (1. Violine), Larissa Manz, Tabea Stamminger (2. Violine), Stephan Knies, David Tejeda (Viola), Verena Sennekamp (Cello)
Aufnahme am 30. April 2016 in der Kirche St. Gumbertus, Ansbach

KV 136, Divertimento D-Dur
KV 136, Divertimento D-Dur, Allegro
KV 136, Divertimento D-Dur, Andante
KV 136, Divertimento D-Dur, Presto


KV 404a, Präludium für Streichtrio
Solisten: Sabine Lehr (Violine), David Tejeda (Viola), Verena Sennekamp (Cello)
Aufnahme am 30. April 2016 in der Kirche St. Gumbertus, Ansbach

KV 404a, Präludium für Streichtrio Nr. 3, Adagio
KV 404a, Präludium für Streichtrio Nr. 5, Largo
KV 404a, Präludium für Streichtrio Nr. 6, Adagio

KV 136 St. Gumbertus Ansbach

Obwohl die drei Divertimenti KV 136-138 von Mozart als Werke für Streichorchester berühmt geworden sind, handelt es sich strenggenommen um Musik für Streichquartett. Denn im Gegensatz zum Wort “Serenade”, daß sich fast immer auf orchestrale Musik bezog, bezeichnete man in Salzburg als “Divertimento” nur Stücke in solistischer Streicherbesetzung, meist mit zwei Hörnern und Kontrabaß statt Violoncello.
Entstanden 1772, während der Arbeit an der Opera seria Lucio Silla, stehen die drei Werke in vielem den expressiven und eher barocken Qualitäten dieser Oper nahe. So finden sich ausdrucksvolle Vorhalte (Andante von Nr. 3) oder fugierte Abschnitte (Finale von Nr. 1). Sie verbinden sich mit einem kantabel-melodischen Tonfall, den der junge Mozart von den großen Opernmeistern seiner Zeit übernahm, allen voran von J. Christian Bach und J. Adolph Hasse.
Die drei Werke sind bewußt als Zyklus angelegt. Nr. 1 und Nr. 3 haben die gleiche Satzfolge: singendes Allegro im Vierertakt, kantables Andante im Dreiertakt, tänzerisches Finale im Zweiviertel. Auch thematisch sind die Werke eng verwandt. Das berühmte Hauptthema aus dem ersten Satz des D-Dur-Divertimentos kehrt sowohl in dessen Finale als auch zu Beginn des zweiten Divertimentos wieder.
Verändert nach: www.kammermusikfuehrer.de


KV 404a St. Gumbertus Ansbach

Zu den schönsten Zeugnissen von Mozarts Wiener Kontrapunkt- und Fugenstudien gehören die drei- und vierstimmigen Streicherbearbeitungen der Fugen Johann Sebastian und Wilhelm Friedemann Bachs, denen Mozart langsame Einleitungssätze vorangestellt hat, diese sind sowohl eigene Kompositionen als auch Einrichtungen Bachscher Sätze. Aus einem Mozart-Brief ist bekannt, dass selbst seine Gattin von Fugen besessen war: „Als die konstanze die fugen hörte, ward sie ganz verliebt darein, – sie will nichts als fugen hören, besonders aber (in diesem Fach) nichts als Händl und Bach.“ Ausgelöst hatte diese im Hause Mozart ausgebrochene Fugen- Leidenschaft kurz zuvor der hochrangige Diplomat und begeisterte Amateurmusiker Gottfried van Swieten. Van Swieten besaß eine stolze Notensammlung u. a. von Werken Händels und der gesamten Bach-Familie. Kaum war Mozart dem Bekannten aus alten Tagen im Frühjahr 1782 wieder begegnet, konnte er am 10. April seinem Vater mitteilen: „ich gehe alle Sonntage um 12 uhr zum Baron van suiten – und da wird nichts gespiellt als Händl und Bach. – ich mach mir eben eine Collection von den bachischen fugen.“


Stephan Knies

Stephan Knies studierte Violine, Viola und Dirigieren in München, Dublin, Würzburg, London und Barcelona.
Als Solist spielt er weltweit u.a. in Russland, Irland, Ungarn, auf großer Chinatournee, mit Sarasate Zigeunerweisen, Mozart, Berg Violinkonzert, Lalo Symphonie Espagnole u.v.m.. Als Orchestermusiker war er über mehrere Jahre Solobratscher beim Netherlands Symphony Orchestra in Enschede - nun spielt er regelmäßig bei Orchestern wie dem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks und der Staatskapelle Weimar. Crossover-Projekte bringen ihn auf die Bühne z.B. mit Deep Purple, David Garrett, Jamiroquai. Mit seinem Klaviertrio hat er u.a. die erste Aufnahme an Richard Wagners Èrard-Flügel von 1858 eingespielt.
Stephan gibt regelmäßig Kurse für Kammermusik (u.a. an der Musikhochschule in Riga/Lettland, Landesmusikakademie NRW).


Sabine Lehr

Sabine Lehr erhielt ihren ersten Violinunterricht im Alter von sieben Jahren an der Musikakademie Vassilenko. Bei "Jugend musiziert gewann sie mehrere erste Preise. Im Alter von 13 Jahren war sie zum ersten Mal Solistin in Max Bruchs Violinkonzert mit dem Ansbacher Kammerorchester. Ihr Studium begann Sabine Lehr am Salzburger „Mozarteum“ und führte es an der Hochschule für Musik Nürnberg fort, wo sie 2013 ihr Diplom mit Auszeichnung erhielt. Weitere Studien führten sie nach London an die „Royal Academy of Music“, an der sie ebenfalls mit Auszeichnung abschloss und ihr zusätzlich das Ehrendiplom für ein herausragendes Abschlusskonzert (DipRAM) verliehen wurde. Sabine Lehr ist Preisträgerin des „Lions-Musikpreises“ und des „Winifred Small Solo Bach String Prize“, als auch Stipendiatin der „Erwin-Fricke Stiftung“. Sie ist eine ebenso begeisterte Kammermusikerin, die mit dem „Vuillaume-Quartett“ den „Wolfe Wolfinsohn String Quartet Prize“ als auch den „Elias Fawcett Trust Prize“ gewann. Ihre Ausbildung rundeten Meisterkurse bei Maxim Vengerov, James Ehnes, Viktor Tretyakov, Peter Lissauer, Stephan Picard u.a., ab. Seit 2016 ist sie festes Mitglied der NDR Radiophilharmonie Hannover.


Larissa Manz

Die Geigerin Larissa Manz, geboren 1987 in Hannover als Tochter der Pianisten Julia Goldstein und Wolfgang Manz, hatte bis zum Studium 2005 Unterricht bei Irina Goldstein. In den Jahren 1996 bis 2001 gewann Larissa Manz 1. Preise auf allen Ebenen beim nationalen Jugendwettbewerb „Jugend musiziert“, außerdem 1998 einen 2. Preis beim Kammermusikwettbewerb für Jugendliche „Karel Kunc“ in Bad Dürkheim sowie im Jahr 2001 im Ensemble den Mozart - Kammermusikwettbewerb für Jugendliche in Hildesheim. Als Geigerin gewann sie im Frühjahr 2004 einen hervorragenden 1. Preis beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Trossingen. Im November desselben Jahres war sie Solistin der Nürnberger Symphoniker in der Grossen Meistersingerhalle Nürnberg. 2008 gewann Larissa einen 2. Preis beim Lions-Musikwettbewerb Bayern. 2005 begann sie ihr Violin-Studium bei Prof. Josef Rissin an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe. In ihren ersten Konzerten standen Werke von Tartini, Bach, Mozart, Schubert, Brahms, Franck und Kreisler auf dem Programm. Im Frühjahr 2010 spielte Larissa in der Düsseldorfer Tonhalle als Solistin mit der Rumänischen Staatsphilharmonie, mit der sie 2 Jahre später wiederholt konzertiere. Im Juli 2010 absolvierte sie ihr Diplom im Fach künstlerische Ausbildung mit Auszeichnung und begann mit dem Masterstudium. Im Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR machte sie von 2011-2012 Praktikum und seit 2013 ist sie dort festes Mitglied.


Verena Sennekamp

Die Cellistin Verena Sennekamp, Preisträgerin des International New England Chamber Music Wettbewerbs und ausgezeichnet mit dem European Regio Culture Initiative-Prize, konzertiert regelmäßig solistisch und in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen. Sie konzertierte in ganz Deutschland, den Niederlanden, Italien, England, Polen, Bulgarien, El Salvador, Korea, Kanada, Indonesien und in den USA. Dort trat sie mehrfach in der New Yorker Carnegie Hall auf. Als Gründungsmitglied des Ensemble Omega des Trios Chambre d’écoute widmet sich Verena Sennekamp intensiv der (Ur-)Aufführung zeitgenössischer Werke. Verena Sennekamp absolvierte ihre Studien bei Aldo Parisot an der Yale School of Music, in Amsterdam bei Dmitri Ferschtman und an der Musikhochschule in Karlsruhe bei Anne Speermann. Verena Sennekamp spielte von 2008 – 2010 im Orchestre de la Suisse Romande. Von 2005-2007 war sie Teaching Assistant an der Yale School of Music. Sie ist Dozentin an der Berufsfachschule für Musik Dinkelsbühl.


David Tejeda

David Tejeda wurde 1987 in Spanien geboren. Im Alter von neun Jahren erhielt er seinen ersten Viola-Unterricht und gewann zahlreiche erste Preise bei Musikwettbewerben in Spanien und Portugal. 2005 begann er sein Studium an Konservatorium in Zaragoza und studierte u.a. mit dem Casals Quartett. Weiterhin studierte er mit Jonathan Brown an der „Escola Superior de Música de Catalunya“ in Barcelona. Momentan perfektioniert er seine Fähigkeiten an der Hochschule für Musik in Frankfurt mit Thomas Rössel. Weitere Inspirationen erhielt er u.a. durch Thomas Riebl, Jürgen Kussmaul, Tatjana Masurenko, Hartmut Rhode, Avri Levitan. Er war Mitglied des “Young National Orchestra of Spain”. David ist Mitglied der Akademie der Oper Madrid.


Martina Trumpp

Martina Trumpp spielte solistisch mit Orchestern wie den Düsseldorfer Symphonikern, dem Wiener Kammerorchester, dem Kurpfälzischen Kammerorchester, der Klassikphilharmonie Hamburg, dem Georgischen Kammerorchester u.a. im Konzerthaus Stockholm, im Konzerthaus Wien, der Laeiszhalle Hamburg. 2019 stehen die Violinkonzerte von Max Bruch (Schottische Fantasie Op. 46 und Konzert g-Moll Op. 26), Tchaikovsky, Mozart (A-Dur), Brahms, Mendelssohn und Vivaldi (Jahreszeiten) u.a. in Kolumbien, Mainz und der Nürberger Meistersingerhalle auf dem Programm.
Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien wie den ersten Bundespreis bei „Jugend musiziert“, den Kulturpreis der Stadt Ansbach, den „Wolfram-von-Eschenbach Förderpreis“ Frankens und war Preisträgerin des "Premio Rodolfo Lipizer".
Martina studierte bei Conrad von der Goltz und Herwig Zack in Würzburg, Ingolf Turban und Ana Chumachenco in München, bei Salvatore Accardo in Cremona und bei Philippe Graffin in Brüssel.
Außerdem studierte sie Mathematik, Musikwissenschaft und Pädagogik und unterrichtete an der Universität Würzburg und als Hauptfachdozentin für Violine an der Musikhochschule Trossingen. Sie ist Leiterin des D'Accord, das Klassikfestival, das 2014 eine sehr erfolgreiche Premiere erlebte, sowie künstlerische Leiterin der "Schubertiade Schloss Eyb".